DIE GEMEINDEN
DIE GEMEINDE ACCEGLIO
HÖHE 1200 M Ü.D.M.
Acceglio ist die letzte und zugleich flächenmäßig größte Gemeinde des oberen Maira-Tals.
DIE GEMEINDE ACCEGLIO
Erwähnt wurde sie zum ersten Mal in der Gründungsakte des Klosters von Caramagna. 1028 geriet sie zuerst unter den Einfluss der Marchesen von Busca, anschließend unter den der Marchesen von Saluzzo und wurde Teil der autonomen Konföderation der zwölf Gemeinden des oberen Tals. Dann kam sie an die Savoyer. Interessant ist das Museo di Arte Sacra (Museum für sakrale Kunst) in Borgo Villa, ehemals Sitz der Brüderschaft der Annunziata. Hier findet man Messgeschirr und liturgische Paramente, die aus verschiedenen Kapellen und Kirchen des Tals hierher gebracht wurden. Aus Acceglio stammt Matteo Olivero, Maler und Bildhauer und einer der größten Vertreter des italienischen Pointillismus, der in Pratorotondo im Vallone di Unerzio geboren wurde. In Borgo Villa befindet sich auf der Fassade eines spätmittelalterlichen, mit zweibogigen Fenstern verzierten Hauses ein signiertes Fresko Oliveros, das das Opfer Iphigenies in Aulis darstellt.
Die Grenze zu Frankreich zeichnet sich durch ein dichtes Wegenetz aus, das durch großartige, aussichtsreiche Szenerien in einem der bezauberndsten und von Wanderern meist besuchten Winkel der Westalpen verläuft (Südliche Cottische Alpen). Daher bietet Acceglio im Sommer Wanderern, Kletterern und Mountainbikern und im Winter Skitourengehern, Langläufern und Schneeschuhwanderern eine Heimat. Ein ideales Paradies für alle, die Natur und Sport lieben oder einen Ort suchen, wo sie sich zu jeder Jahreszeit erholen können.
In Der Umgebung
DIE GEMEINDE CANOSIO
HÖHE 1323 M Ü.D.M.
Canosio ist eine Ortschaft des oberen Maira-Tals und liegt in einem Kessel, wo die Seitentäler Preit und Marmora aufeinandertreffen.
DIE GEMEINDE CANOSIO
Als Teil der Konföderation der Gemeinden des Maira-Tals (1286) gehörte es den Marchesen von Saluzzo, bis es 1601 an die Savoyer kam. Der Name des Orts könnte von dem Pflanzennamen canosium oder cannosum herrühren und auf einen Ort mit Röhricht (it. canneto) hinweisen, oder aber von einem Familiennamen abstammen. Canosio unterteilt sich in drei Weiler: Preit, S. Giovanni und den Hauptort, wo sich die Verwaltungsbüros befinden. Die Pfarrkirche Natività di Maria hat einen antiken Ursprung, wurde im 18. Jahrhundert renoviert und bewahrt ein schönes Taufbecken aus Stein aus dem 15. Jahrhundert, ein Werk der Gebrüder Zabreri aus San Damiano. In den Weilern findet man beachtenswerte architektonische Zeugnisse wie antike Portale und Fenster im Stil des 15. Jahrhunderts, Rundsäulen, die Steinschindeldächer stützen und behauene Kapitelle. Im Weiler Ubac befindet sich ein großes Gebäude, das als bestes Beispiel im Tal für den „Hausdorf“ genannten Architekturtyp gilt.
Einnahmequellen sind die Landwirtschaft, die Roggen, Gerste, Kartoffeln und Futtermittel erzeugt, sowie Forst- und Weidewirtschaft, begleitet vom Sommer- und Wintertourismus.
In Der Umgebung
DIE GEMEINDE MARMORA
HÖHE 1223 M Ü.D.M.
Marmora ist eine Ortschaft des oberen Maira-Tals und erstreckt sich im gleichnamigen Seitental sowie in der Talsohle des Haupttals. Der Sitz der Gemeinde ist in Vernetti.
DIE GEMEINDE MARMORA
Die bereits auf die römische Zeit zurückgehende Besiedlung lässt sich aus zwei Ortsnamen der Gemeinde ablesen, Urzio und Arvaglia (Ursus, der Bär, und Arvales, die Priester des Kultes der Erde und der Göttin Cerere). Der Ortsname Marmora könnte vom lateinischen „marmor“ stammen und auf den Abbau und die Verarbeitung von Marmor oder Bausteinen hinweisen. Das Gebiet gehörte den Arduinikern und anschließend Bonifacio del Vasto, der es den Marchesen von Saluzzo gab. 1601 kam es an die Savoyer.
Die Pfarrkirche San Massimo in isolierter und das gesamte Marmora-Tal beherrschender Lage im Weiler Superiore bewahrt einen beachtenswerten, gotischen Kirchturm und Freskenzyklen aus dem 15. Jahrhundert. Interessant ist auch die Kapelle S. Sebastiano, mitten im Grünen am Saumpfad nach Torello gelegen. Sie wurde 1450 erbaut und innen befindet sich ein Gemäldezyklus aus der Mitte des 15. Jahrhunderts von J. Baleison. Auch das Ethnografische Freiluftmuseum in den Gassen Vernettis lohnt einen Besuch.
Die Haupteinnahmequelle ist der Tourismus, besonders Urlaub, Wandern und Sport. Außerdem gibt es Rinderzucht und Forstwirtschaft.
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DIE GEMEINDE CASTELMAGNO
HÖHE 1150 M Ü.D.M.
Castelmagno liegt an den Südhängen des Monte Tibert und ist die letzte Gemeinde des Grana-Tals.
DIE GEMEINDE CASTELMAGNO
Die Gemeinde setzt sich aus fünfzehn Weilern zusammen, von denen aber nur sechs dauerhaft bewohnt sind: der Hauptort Campomolino (Gemeindesitz), Chiotti, Chiappi, Colletto, Einaudi und Nerone.
Der Ortsname stammt von Castrum Magnum oder Castri Magni und bezieht sich auf eine Befestigungsanlage, die das Tal von der Höhe des Weilers Colletto aus kontrollierte. Bei Narbona wurden archaische Felsritzungen aus der Eisenzeit gefunden, die Krieger oder Jäger darstellen. Zur Zeit des Römischen Kaiserreichs war das Gebiet von gallisch-ligurischen Schäfern bewohnt, die den Römern untertan waren, wie ein römischer, dem Gott Mars geweihter Altar beweist, der heute in der rückseitigen Mauer der Wallfahrtskirche eingelassen ist. Das Gebiet gehörte um das Jahr 1000 dem Bischof von Turin, dann Ende des 13. Jahrhunderts den Marchesen von Saluzzo, 1360 den Visconti und ab 1480 wieder den Marchesen von Saluzzo. 1722 wurde es von den Savoyern zur Grafschaft erhoben.
Außerhalb der Ortschaft befindet sich die Wallfahrtskirche San Magno. Die Kapelle wurde von Pietro da Saluzzo in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts freskiert und 1514 erweitert. Im 18. Jahrhundert wurde sie von einer großen Kirche einverleibt und im darauffolgenden Jahrhundert mit einem Arkadengang eingefasst. Sehr interessant sind auch Ethnografische Museum im Weiler Chiappi, in dem alte landwirtschaftliche Geräte gesammelt werden und das Casa Narbona Museum im Dorf Campomolino. Die Wirtschaft beruht auf Forstwirtschaft und Rinderzucht. Castelmagno ist bekannt für seinen gefragten gleichnamigen DOP-Käse, der eine wichtige Einnahmequelle für das ganze Tal darstellt. Außerdem ist der Ort ein Ferienziel für önogastronomischen, religiösen und sportlichen Tourismus, nicht zuletzt wegen des bei Radsportlern beliebten Fauniera-Passes.
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DIE GEMEINDE DEMONTE
HÖHE 780 M Ü.D.M.
Die Ortschaft Demonte liegt auf der linken Seite des Stura-Tals.
DIE GEMEINDE DEMONTE
Einst Teil der Grafschaft Auriate gehörte Demonte im 12. Jahrhundert den Marchesen von Saluzzo und 1305 Karl II von Anjou. Nach einigen verwickelten Begebenheiten kam es wieder an die Marchesen von Saluzzo und hatte verschiedene Feudalherren, bis es 1629 endgültig an die Savoyer kam.
Der Ort liegt in einer weiten Hügelkulisse, umringt von Bergen, und zeichnet sich durch die monumentale, zentral verlaufende Via Porticata mit ihren niedrigen, vielgestaltigen Arkaden aus, deren Bögen auf unregelmäßigen, halb im Boden eingelassenen Säulen ruhen. Wichtige Kirchen und historische Gebäude, darunter der Palazzo Borelli und der Stadtturm, runden das Bild ab.
Die Pfarrkirche San Donato (Ende des 15. Jh.) hat eine mit Statuen verzierte Ziegelfassade und im Innern ein Fresko aus dem 17. Jahrhundert, das die Schlacht von Lepanto zeigt. Aus dem 17. Jahrhundert stammt auch das Oratorium San Giovanni mit neogotischen Fresken auf der Fassade. Interessant ist der Palazzo Bolleris (heute Palazzo Borelli): Das Gebäude umfasst die Geschichte Demontes der letzten Jahrhunderte; die Säle des Palazzo zeigen kostbare Wandmalereien. Der Palazzo ist durch die so genannte „ Galerie von Carlo Alberto“ mit dem angrenzenden Park verbunden, der auf dem Gelände errichtet wurde, wo einst das Schloss der Bolleris stand.
Die Landwirtschaft erzeugt Getreide, Futtermittel, Esskastanien und Kartoffeln. Gut entwickelt ist die Rinderzucht einer hochwertigen Rasse, die den Namen des Orts trägt. Die Industrie arbeitet in den Bereichen der Molkereiproduktion und der Holzverarbeitung. Wichtig ist der Tourismus (Sommer- und Winterurlaub).
In Der Umgebung
DIE GEMEINDE PIETRAPORZIO
HÖHE 1246 M Ü.D.M.
Die Ortschaft Pietraporzio liegt im oberen Tal der Stura di Demonte.
DIE GEMEINDE PIETRAPORZIO
Es gehörte den Herren von Vinadio, den Marchesen von Busca und den Marchesen von Saluzzo (1165); dann kam es unter die Herrschaft der Anjou (1259-1265 und 1305-1347), an die Marchesen des Monferrato und an die Gemeinschaft von Aisone, bis es 1606 dem Savoyerreich angeschlossen wurde. Der Ortsname stammt laut einigen Historikern vom Prokonsul Portius Romanus ab, der mit seinem Heer durch den Ort kam. Andere meinen, dass er von „petra porci“ abgeleitet wurde, nach der eigentümlichen Form eines Felsen (pietra) am Ortseingang, der dem Rücken eines Wildschweins (porco) ähnelt. Im alten Ortsteil Saretto gibt es noch einige alte Häuser, die mit Torbögen aus Tuffstein verziert sind. Auf der Hochebene von Vilar steht auf dem Friedhof der Kirchturm der „Catre Loupes“, der vier Wölfe, so benannt nach den Tierfiguren in den Ecken des Giebels. Die heutige Pfarrkirche Santo Stefano wurde gegen Ende des 18. Sehr interessant ist auch das Scheferei Ökomuseum im Dorf Pontebernardo.
Jahrhunderts gebaut. Es wird Schafzucht (Sambucana-Schaf) und Forstwirtschaft betrieben. Weitere Einnahmequellen sind Landwirtschaft (Getreide und Kartoffeln) und vor allem Tourismus (Sommerurlaub, Wandern und Wintersport, darunter Langlauf).
In Der Umgebung
DIE GEMEINDE SAMBUCO
HÖHE 1184 M Ü.D.M.
Sambuco ist eine Ortschaft des oberen Tals der Stura di Demonte und liegt vor den gelb-goldenen Felshängen des Monte Bersaio.
DIE GEMEINDE SAMBUCO
Die ersten besiedelten Flecken im Gebiet von Sambuco lagen schon in keltischer Zeit am Fuß der Berge Bersaio und Nebius. Der Name könnte auf den Holunder (it. sambuco) zurückgehen, der hier im Gebiet wächst, oder auf die „sambuca“, eine dreieckige Harfe der Schäfer. Anschließend ist die Geschichte Sambucos und des oberen Stura-Tals eng mit der Cuneos verbunden, von der Herrschaft der Anjou über die Marchesen von Saluzzo bis hin zu den Savoyern. Die Kapelle San Giuliano am Friedhof bewahrt noch Reste des ursprünglich romanischen Baus. Die Pfarrkirche Natività di Maria entstand 1723-1731. Auf den Almweiden gibt es noch Steinbauten mit Tonnengewölben, die vollständig mit Erde bedeckt sind. Sie wurden „las trunas“ genannt und darüber wurde oft ein Bauernhaus mit Stall und Heuschober gebaut, das den Schäfern von einst als Saisonquartiere diente.
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die militärische Bautätigkeit in Sambuco verstärkt. Das Areal der Kaserne wurde errichtet und oberhalb des Orts wurde im Innern des Bergs die „Galleria Comando“ gebaut. Hier lebte und arbeitete während des Zweiten Weltkriegs das Kommando des Heeres, das in Sambuco 2500 Mann zählte. Dutzende Militäreinrichtungen wurden in den Höhenlagen an den Süd- und Nordhängen gebaut.
Die örtliche Wirtschaft basiert auf der Landwirtschaft (Futtermittel und Kartoffeln), der Rinder- und Schafzucht, der Forstwirtschaft und dem Sommer- und Wintertourismus.